16.08.2021
Der Kreis Recklinghausen führt zeitnah Gespräche mit entsprechenden Partnern mit dem Ziel einer Kooperationsvereinbarung „Handwerk“ nach Gelsenkirchener Vorbild.
Fraktionsvorsitzender Hans-Peter Müller und die beiden fachpolitischen Sprecher Arvid Weber und Jens Bennarend begründen den Antrag folgendermaßen:
Laut aktuellen Berichten sowohl des Jobcenters Kreis Recklinghausen, als auch der Bundesagentur für Arbeit ist der Kreis Recklinghausen hinsichtlich des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes bisher gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Die Zahlen am Arbeits- und insbesondere am Ausbildungsmarkt sind stabil. Diese positive Entwicklung muss weiter unterstützt und vorangetrieben werden. Die SPD Fraktion befürwortet vor diesem Hintergrund u.a. auch die Pläne der Verwaltung, nach 2012 und 2015 ein neues Fachkräfteentwicklungskonzept zu erstellen. Es gilt gemeinsam mit allen arbeitsmarktpolitischen Akteuren den Fachkräftebedarf der regionalen Unternehmen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum sicherzustellen. Ein besonderer Schwerpunkt sollte hierbei aus Sicht der SPD-Fraktion auf den Bereich des Handwerks gelegt werden. Das Handwerk ist mit rund 9.500 Betrieben, 59.000 Beschäftigten sowie 4.236 Auszubildenden und einem Jahresumsatz von über 7,5 Milliarden Euro in der Emscher-Lippe Region ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit großem Potenzial. Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Digitalisierung und Mobilität bieten insbesondere auch für das Handwerk Chancen für neue Aufgabenfelder. Trotzdem wird das Potenzial dieses Wirtschaftszweiges mit seinen 130 Ausbildungsberufen und seinen modernen Technologien in der Gesellschaft oftmals nicht ausreichend gewürdigt. Auch berichten Handwerksbetriebe, dass es sich zunehmend schwieriger gestaltet Auszubildende für die verschiedenen Ausbildungsberufe zu finden, bzw. für diese zu begeistern.
Wie u.a. der Presse zu entnehmen war, hat die Stadt Gelsenkirchen dieses Problem aufgegriffen und hierzu eine Kooperationsvereinbarung Handwerk zwischen der Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen, der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe, der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen und dem Jobcenter Gelsenkirchen geschlossen, um das Handwerk als starke Marke und Lösungsanbieter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Diese Kooperationsvereinbarung für Gelsenkirchen will mit einem bewussten lokalen Ansatz das Handwerk in der Stadt in seiner Vielfalt und Zukunftsfähigkeit stärker präsentieren und für die Ausbildungsberufe werben.
Einen solchen lokalen/regionalen Ansatz befürwortet die SPD-Fraktion auch für den Kreis Recklinghausen und bittet vor diesem Hintergrund die Verwaltung, die beiden Fachausschüsse über die Inhalte der Kooperation zu informieren und ebenfalls eine entsprechende Kooperation für den Kreis Recklinghausen vorzubereiten.